In diesem Artikel zeigen wir Ihnen drei Webseiten-Kennzahlen, die wir aus gutem Grund als besonders relevant für das Jahr 2025 ausgewählt haben.
Denn diese Kennzahlen lassen sich mit vergleichsweise wenig Aufwand in Google Analytics 4 erheben, sind unabhängig von Branche oder Unternehmensgrösse einsetzbar und liefern bereits in der Basisversion wertvolle Einblicke. Sie helfen Ihnen dabei, zu verstehen, wie Nutzerinnen und Nutzer Ihre Inhalte wahrnehmen, wo sie abspringen oder einsteigen – und ob es potenzielle Stolpersteine oder Chancen auf Ihrer Webseite gibt.
Für diesen Artikel haben wir übrigens ein kurzes Video erstellt, das Sie direkt unterhalb dieser Einleitung finden. Wir zeigen Ihnen darin direkt, wo Sie die erwähnten Kennzahlen in Google Analytics finden.
1. Average Time on Page (Durchschnittliche Verweildauer)
Wenn Sie verstehen möchten, wie gut Ihre Inhalte wirklich ankommen, ist die durchschnittliche Verweildauer auf einer Seite eine der wichtigsten Kennzahlen. Sie zeigt, ob Nutzer:innen sich aktiv mit dem Content auseinandersetzen oder die Seite schnell wieder verlassen – ein direkter Hinweis auf die Qualität und Relevanz Ihrer Inhalte.
In GA4 kann diese Kennzahl zunächst etwas verwirrend sein, da mehrere Varianten existieren, wie z. B. Average Engagement Time per User oder per Session – laut Definition geht es hier um die durchschnittliche Zeit auf der Webseite, nicht einer einzelnen Seite.
Im Report Pages & Screens bekommen Sie jedoch eine angepasste Darstellung, die zeigt, wie lange Nutzer:innen sich konkret auf einer bestimmten Seite aufgehalten haben – und das macht diese Kennzahl besonders wertvoll.
Tipp: Nicht isoliert betrachten! Kombinieren Sie diese Kennzahl mit Views und Active Users, um sowohl das Volumen als auch die Qualität der Interaktionen einordnen zu können. Eine hohe Verweildauer bei hohem Traffic? Das ist ein starkes Signal für guten Content.
2. Entrance & Exit Pages (Einstiegs- und Ausstiegsseiten)
Wenn Sie wissen möchten, welche Seiten auf Ihrer Webseite besonders wichtig für die Nutzerreise sind, lohnt sich ein Blick auf die Entry- und Exit-Pages. Diese Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wo Nutzer:innen auf Ihre Seite kommen – und wo sie sie wieder verlassen.
Das ist besonders relevant für Ihre Marketing-Performance:
Entry Pages zeigen, welche Inhalte als erster Berührungspunkt mit Ihrer Website dienen – also, wo die Session beginnt. Sind das die Seiten, die Sie aktiv bewerben? Stimmen sie mit Ihren Kampagnenzielen überein?
Exit Pages geben Hinweise darauf, wo Nutzer:innen abspringen. Das kann völlig in Ordnung sein (z. B. auf einer Danke-Seite), kann aber auch zeigen, dass bestimmte Inhalte oder Seitenstrukturen nicht überzeugen oder die Nutzer:innen nicht weiterführen.
Diese Kennzahlen finden Sie nicht in den Standard-Reports von GA4, aber sie lassen sich ganz einfach in einer Exploration erstellen – nutzen Sie dazu z. B. die Dimension Page Title in Kombination mit den Kennzahlen Entrances oder Exits.

Tipp: Kombinieren Sie die Entrance Pages mit Page Referrer oder Source/Medium, um zu sehen, aus welchen Kanälen Nutzer:innen auf Ihre Seiten kommen – zum Beispiel über Google, Social Media oder externe Links. So erkennen Sie, welche Inhalte besonders gut performen und wo potenziell ungewollter Traffic entsteht.

3. Error Page Tracking
Fehlerseiten gehören zu den stillen Conversion-Killern im Marketing – und genau deshalb lohnt es sich, sie im Blick zu behalten. Mit dem richtigen Tracking erkennen Sie, wann Nutzer:innen auf Seiten landen, die nicht (mehr) existieren – etwa durch veraltete Kampagnen-Links, fehlerhafte Weiterleitungen oder externe Quellen mit falschen URLs.
Gerade im Performance-Marketing kann das kritisch sein: Wenn ein bezahlter Klick auf einer Fehlerseite landet, verpufft nicht nur das Budget, sondern auch die Nutzererfahrung leidet massiv. Deshalb ist das Error Page Tracking ein wertvolles Frühwarnsystem für technischen oder inhaltlichen Optimierungsbedarf.
Wenn Ihre Fehlerseite einen eindeutigen Page Title oder eine bestimmte URL-Struktur verwendet (z. B. „404“ oder „not found“), können Sie in GA4 einfach danach filtern. Falls nicht, empfiehlt sich ein eigenes Event-Tracking über den Google Tag Manager, um Fehlerseiten zuverlässig zu erfassen.
Für mehr Kontext kombinieren Sie die Fehlerseiten mit der Dimension Page Referrer – so sehen Sie, von welcher vorherigen Seite die Nutzer:innen kamen. Das hilft Ihnen zu erkennen, ob der Fehler aus einer internen Verlinkung stammt oder ob externe Quellen falsch verlinken.
Zusätzlich zeigt Ihnen die Kennzahl Entrances, ob Sitzungen direkt auf einer Fehlerseite starten – ein klares Zeichen dafür, dass z. B. Suchmaschinen oder Kampagnenlinks ins Leere führen.
Bonus: Video Engagement
Kein offizieller Platz in den Top 3 – aber trotzdem wichtig. Immer mehr Nutzer:innen bevorzugen kurze Videos statt langer Texte. Deshalb sollten Sie wissen, wie Ihre Video-Inhalte performen.
Mit dem richtigen Setup (z. B. via Google Tag Manager) können Sie Events wie Play, Pause und Completion messen. In einer Exploration lassen sich zusätzlich sogenannte Seek Events analysieren – also das Vorspulen oder Zurückspringen in einem Video. Zusammen mit der Video Duration zeigt das, welche Stellen besonders häufig angesehen werden – ein guter Hinweis darauf, welche Inhalte besonders relevant oder unklar sind.